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Podiumsdiskussion im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl

Am 10. Juli 2017 versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9, der EF und der Q1 in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums, um an einer Podiumsdiskussion anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahlen am 24. September teilzunehmen.

Frau Latzke und Herr Alt hatten hierzu die Gelsenkirchener Direktkandidatinnen und -kandidaten eingeladen, begrüßen durften wir also Ingrid Remmers (Die Linke), Markus Töns (SPD), Oliver Wittke (CDU) und Jörg Schneider (AfD); Kai Gehring (Bündnis 90/ Die Grünen) und Christoph Klug (FDP) waren so nett, für Irene Mihalic (Bündnis 90/ Die Grünen) und Marco Buschmann (FDP) einzuspringen.

Die neu gegründete Politik-AG hatte die Podiumsdiskussion vorbereitet und organisiert, die Moderatorinnen Theresa Queckenberg und Fabia Stonjek und die Moderatoren Lennart Ferlings und Jan Laaser führten gekonnt durch die aktuellen Themenfelder „Sicherheit“, „Europa“, „Flucht und Asyl“, „Arbeit“ und „soziale Gerechtigkeit“. Es wurden verschiedene Fragen gestellt und die Kandidaten hatten jeweils eine Minute Zeit, um diese zu beantworten, was sich als besondere Herausforderung darstellte. Außerdem hatten auch die Schülerinnen und Schüler im Publikum am Ende jedes Themenblocks die Möglichkeit, mit eigenen Fragen nachzuhaken.

Zuerst wurde das Thema „Terrorismusbekämpfung“ behandelt. Alle Parteien waren sich einig, dass man Terrorismus nur durch internationalen Zusammenhalt bekämpfen könne, als Handlungsfelder wurden hierbei Entwicklungspolitik, Bildung und gezielte Ursachenbekämpfung thematisiert. Im Zusammenhang mit terroristischem Gefährdungspotenzial ergab sich dann auch im Themenbereich „Sicherheit“ ein hoher Diskussionsbedarf. Die Vertreterin der Linkspartei sprach sich für einen konsequenten Verzicht auf deutsche Rüstungsausgaben aus, was nicht nur bei den Gesprächspartnern, sondern auch im Publikum einige Fragen aufkommen ließ und entsprechend kontrovers diskutiert wurde.

„Wir wollen Europa stärken!“ ist nicht nur das Credo der SPD, dementsprechend erhielt der Kandidat der Sozialdemokraten für diese Aussage zustimmendes Nicken von Seiten der CDU, der Linken, der Grünen und der FDP. Die Bedeutsamkeit des europäischen Zusammenhalts für die Sicherung von Frieden und Freiheit wurde dementsprechend mehrheitlich geteilt. Auch zu den Themen „Arbeit“ und „soziale Gerechtigkeit“ gab es einige kritische Fragestellungen, die lebhaft diskutiert wurden. „Leiharbeit und Minijobs müssen verringert werden. Für uns ist das Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Arbeit, faire Löhne und Weiterbildungen sichern zu können. Außerdem sehen wir die Zukunft in Start-up-Unternehmen, welche wir fördern wollen“, so Kai Gehring von den Grünen. Laut Oliver Wittke möchte die CDU besonders in Bildung, in die Ausstattung von Schulen und Hochschulen investieren und vor Ort die Gelsenkirchener Hochschule gezielt stärken.

Zum Schluss gab es noch eine kleine Aufgabe für alle sechs Personen. Jeder musste einen Zettel ziehen, auf dem jeweils ein Parteiname notiert war, um dann den folgenden Satz zu beenden: „Wenn die Partei XY nach der Bundestagswahl politische Verantwortung trägt, dann…“, wobei in die Lücke die gezogene Partei einzusetzen war. An dieser Stelle wurde zum Ende der Podiumsdiskussion der Konkurrenzkampf zwischen den Parteien besonders deutlich, wobei manche Aussage auch durchaus mit Humor aufgenommen wurde. Die insgesamt sehr interessante und gelungene Podiumsdiskussion ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, einen Einblick in die Wahlprogramme der Parteien zu erhalten und sich darüber hinaus ein individuelles Urteil hinsichtlich der Überzeugungskraft der anwesenden Spitzenpolitikerin und Spitzenpolitiker zu bilden.

Carolina Mross und Charlotte Suttmeyer

Stimmen aus der Politik-AG

Bei der Vorbereitung in der Politik-AG war besonders interessant, dass wir selbst unterschiedliche Sympathien haben, was die Parteien und ihre Wahlprogramme angeht. Das führte dazu, dass wir in unserer Gruppe bereits bei der Entwicklung der Fragestellungen heftig diskutierten und dabei aufpassen mussten, die Ziele unserer Erarbeitung nicht aus dem Blick zu verlieren. Sich in die Moderatorenrolle hineinzuversetzen, war dann eine besondere Herausforderung, da man ja seine eigenen Überzeugungen ein Stück weit zurückstellen musste. Den Ablauf der Podiumsdiskussion hatten wir gut im Griff, außerdem hatten wir auf der Bühne wirklich Spaß. Mein Tipp für das nächste Mal: Ruhig noch etwas angriffslustiger sein, damit die TeilnehmerInnen richtig ins Schwitzen kommen! :-) Mehr zeitlicher Spielraum für weitere Publikumsfragen wäre auch noch toll.

Jan Laaser, 9d

Besonders interessiert hat mich der Themenschwerpunkt Außenpolitik, da die Fragen zu Sicherheit und Flüchtlingspolitik eine besonders spannende Auseinandersetzung versprachen. Tatsächlich wurden diese Themenfelder dann auch durchaus kontrovers diskutiert. Die Kandidatin und die Kandidaten waren alle sehr engagiert bei der Sache, sie hatten sich ganz offensichtlich gründlich auf die Podiumsdiskussion vorbereitet und wollten das Publikum von ihren Positionen überzeugen.

Bastian Thanscheidt, EF

Die Politikerin und die Politiker führten eine angeregte Diskussion, genau das hatten wir mit unseren Fragen provozieren wollen. Allerdings ist ein Nebeneffekt einer solch intensiven Debatte, dass die Zeit an einigen Stellen zu knapp war, um nochmal gezielt nachzuhaken. Dadurch mussten wir leider spontan Themen kürzen beziehungsweise ganz herausstreichen. Deshalb würde ich beim nächsten Mal für die Diskussion noch mehr Zeit einplanen. Ansonsten sind wir aber alle rundum zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung!

Lennart Ferlings, EF