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Lernen für das Leben

Am Max-Planck-Gymnasium in Buer wurde am Donnerstag ein Kooperationsvertrag mit dem Diakoniewerk unterzeichnet. Schüler können sich in ihrer Freizeit nun verstärkt ehrenamtlich engagieren
In den USA ist es inzwischen gang und gäbe, dass sich Schüler in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren oder zusätzliche Kurse belegen, um sich fortzubilden. Das soll ihr persönliches Profil schärfen. Denn nur, wer bei seiner Bewerbung für einen Arbeitsplatz diverse "Zusatz-Qualifikationen" vorweisen kann, macht das Rennen.
Von dieser Regelung profitieren auf der einen Seite soziale Einrichtungen und Initiativen, bei denen sich die Schüler ehrenamtlich engagieren. Auf der anderen Seite erhalten die Jugendlichen so frühzeitig die Möglichkeit, die Arbeitswelt aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen.
Auch in Deutschland macht diese Idee nun Schule. Jüngstes Beispiel: Am Max-Planck-Gymnasium unterzeichnete Schulleiter Reinhard Linnenbrink am Donnerstag einen Kooperationsvertrag mit dem Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid. Der Vertrag sieht vor, dass Schüler in verschiedene soziale Bereiche "hineinzuschnuppern" und neben Betriebspraktika auch freiwillige Dienste absolvieren können. Dafür bekommen sie später eine Bescheinigung. Zudem soll es Schüler-Exkursionen geben, bei denen Mitarbeiter des Diakoniewerks ihr Praxiswissen weitergeben. "Dieser Erfahrungsaustausch ist sehr wichtig. Wir kooperieren bereits mit der Ruhr-Uni-Bochum, wenn es um Wissenschaft geht, und mit einer Unternehmensberatung, wenn es um Wirtschaft geht. Der soziale Bereich fehlte uns bislang", erklärte Linnenbrink.
Diese Lücke wurde nun geschlossen: Vor den Augen des Schuldezementen Manfred Beck unterzeichneten der Schulleiter sowie die Projektkoordinatorin Waltraud Delaveaux, der Pfarrer Matthias Kreft vom Vorstand des Diakoniewerks und die leitende Sozialarbeiterin Heike Lorenz den Vertrag. "Die Schüler können bei uns in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Das reicht vom Kindergarten Förderkörbchen bis zur Diakoniestation im Krankenhaus oder zur Suppenküche im Weißen Haus", so Lorenz. Den Schülern ist freigestellt, ob sie einen Dienst übernehmen. "Wir haben uns schon überlegt, dass wir im Altenheim musizieren oder etwas vorlesen könnten", sagt Jonas Schröder (15). "Ich finde es gut, dass man so schneller an einen Praktikumsplatz kommt", ergänzt Hendrik Haneklaus (19).